Wir haben die international erfolgreiche Freerunnerin Pam Forster zu ihren Zielen, ihrer Motivation und Herausforderungen, denen sie sich stellt befragt.
Ich war früher Kunstturnerin: Ich habe mit 9 Jahren begonnen, im Verein zu turnen. Mit 18 habe ich meine Kunstturn-Karriere beendet und angefangen Sportwissenschaften zu studieren. Im Rahmen des Studiums hat es einen Kurs gegeben: Freestyle Moves, bei dem man auf verschiedenen Plattformen herumturnt. Dieser Kurs hat mein sportliches Interesse auf ein Neues geweckt – das war dann eigentlich die Einführung in das Freerunning.
Etwas, was mir besonders bewusst geworden ist - öfter über den Tellerrand zu schauen.
Ich habe sehr viele Dinge aus dieser Sportart gelernt, schließlich mache ich das auch schon seit fast 10 Jahren. Etwas, was mir besonders bewusst geworden ist - öfter über den Tellerrand zu schauen. Es gibt viele vorgefertigte Regeln und Grenzen, die einem gesetzt werden. Im Endeffekt muss man sich seine eigenen Grenzen setzen, vorgegebene Rahmenbedingungen hinterfragen und schauen, ob das alles für einen selbst in Ordnung ist. Regeln bieten natürlich eine gewisse Sicherheit, aber sie können auch sehr einschränkend sein. Für mich ist die Lektion, die ich durch das Freerunning gelernt habe, dass man über diese Grenzen hinaussehen soll, sich nicht einschränken lassen soll. Ich setze mir lieber meine eigenen Grenzen.
Die größte Herausforderung ist einerseits geduldig zu bleiben und sich auszukurieren, wenn man krank ist. Zu sagen, ok – jetzt kann und darf ich gerade nicht trainieren. Zurückzustecken bei einer Verletzung ist für die meisten SportlerInnen sehr schwierig. Andererseits stellt sich auch die Frage, wie lange man diesen Sport ausüben kann. Ich kenne wenige Frauen, die in meinem Alter Freerunnerin sind. Ich muss auf meinen Körper schauen, auf ihn hören und herausfinden, wie lange ich das machen kann. Solange es meinem Körper gut geht, werde ich dieser Bewegungskunst nachgehen.
Rückschläge gehören genauso dazu wie Erfolge. Probleme muss man durchleben und dann verarbeiten. Im Endeffekt wird man meist stärker und im Nachhinein auch noch motivierter. Wenn man mehrmals hintereinander Misserfolge erlebt, muss man sich erst recht durchkämpfen und darf nicht aufgeben. Erst wenn man aufgibt, ist man geschlagen, also darf man sich nicht unterkriegen lassen. Sicherlich soll man schauen, möglichst wenige Niederlagen einzustecken, aber ganz vermeiden kann man das nicht.
Rückschläge gehören genauso dazu wie Erfolge. Probleme muss man durchleben und dann verarbeiten.
Ich finde es sehr inspirierend auf Instagram andere Leute zu sehen, die ähnliche Tätigkeiten ausüben, sich fit halten, Ernährungstipps geben und sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Deswegen folge ich auch Leuten gerne, um mich zu motivieren. Wenn ich sehe, dass jemand die Woche schon laufen war, dann geh ich selbst auch gleich laufen. Außerdem bekomme ich selber mit, dass auch ich einen gewissen Impact auf andere Leute habe, die sich von mir anspornen lassen. Natürlich macht man das Ganze für sich selbst, aber dennoch ist es toll, andere anzuregen, fit zu bleiben. Inspirieren und inspirieren lassen!