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Interview mit Christian Graber
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Interview mit Christian Graber

Interview mit Christian Graber

Christian Graber ist Extremsportler, Diätologe und Abenteurer. Wir haben ihn auf seiner Tour vom niedrigsten bis zum höchsten Punkt Europas erwischt und konnten ihm ein paar Fragen stellen!

Wie bist du auf die Idee gekommen, Europa vom niedrigsten Punkt bis zum höchsten Punkt zu durchqueren?

Abweichungen vom einfachsten Weg bringen etwas Würze ins Leben.

Hierfür könnte ich fast schon bei meiner Geburt anfangen… Es scheint, als hätten mir meine Eltern ein gewisses Abenteuer-Gen mitgegeben, denn auch sie sind sehr sportlich unterwegs. (Sie waren übrigens auch schon auf dem Elbrus). Einen Berg zu besteigen ist immer etwas wunderschönes doch die höchsten Berge einer gewissen Region reizen mich dennoch etwas mehr – auch wenn andere Gipfel eventuell noch mehr zu bieten hätten! Da ich einen wunderbaren Beruf ausübe und im Sommer sehr viel Zeit zur Verfügung habe, wollte ich meinem Hobby, dem Radreisen, diesen Zeitraum widmen. Zusätzlich suche ich weiterhin nach anderen Herausforderungen und so kam es dazu, dass ich mir ein pedalbetriebenes Kajak von Hobie kaufte. Eine sehr effiziente und angenehme Art zu reisen, wie sich rausstellte. Und so habe ich eines mit dem anderen kombiniert und dann kam mir die Idee, dass sich die europäischen Wasserwege und Straßen für diese Herausforderung bestens eignen.

 Wie hast du dich (auch mental) auf dieses Abenteuer vorbereitet?

Mental: Ich betone immer wieder, dass meine Reisen für mich ein sogenanntes „Situationstraining“ sind. Je mehr man auf diese Art reist, desto besser ist man auf die nächste Tour vorbereitet. Mental kann einen dann kaum noch etwas belasten. Nun traue ich mich fast schon zu sagen, dass ich beinahe jeder Situation in dieser Klimazone trotzen kann.

Körperlich: Durch mein Studium weiß ich wie der Körper funktioniert und durch jahrelanges Training weiß ich wie MEIN Körper funktioniert und diesen unterstütze ich mit der richtigen Ernährung zur richtigen Zeit. Ich habe dabei weder einen Trainingsplan, noch einen Ernährungsplan, den ich beachte. Ich trainiere, wenn ich Zeit habe und esse dementsprechend.

Planung/Organisatorisches: Auch hier muss ich anmerken, dass man zwar die Route festlegen kann, jedoch alles was ab dem Start passiert, kann man nicht mehr vorausplanen.

by andreas hofer

 Gab es einen Moment, an dem du beinahe aufgegeben hättest, du aber doch drangeblieben bist? Wenn ja, wieso hast du weitergemacht?

Wer meine AHAP-Tour (As high as possible) bis jetzt verfolgt hat weiß, dass ich nicht viel vom aufgeben halte – auch wenn schon einiges passiert ist. Sobald sich ein solcher Moment anbahnt, ist es meiner Meinung nach das wichtigste erst einmal ruhig durchzuatmen und dann seine Optionen geistig durchzugehen. Abweichungen vom einfachsten Weg bringen etwas Würze ins Leben! Und ist man alleine unterwegs ist man selbst für sämtliche Probleme und deren Lösung verantwortlich, was es meiner Meinung nach viel einfacher macht.

 Du bist auch Diätologe – welchen Stellenwert hat Ernährung für dich?

Ernährung ist etwas alltägliches… Man kann dementsprechend viele Vorteile aus diesem „daily business“ herausholen. Ohne dabei auf irgendetwas verzichten zu müssen, kann ich durch die richtige Ernährung zur richtigen Zeit, dem Körper genau das geben, was er gerade benötigt und Gesundheit und Regeneration dabei bestmöglich unterstützen. Das war auch DER Grund, warum ich Diätologie studieren wollte

Ist Ziele haben wichtig für dich? Wie bleibst du an deinen Zielen dran?

Ziele sind die Eckpfeiler eines erfüllten Lebens! Dementsprechend wichtig sind sie für mich. Weiß man was man will, hat man die schwierigste Hürde bereits überwunden und man kann sich auf den Weg machen.

Wie bleibe ich dran:

Eine To-Do-Before-I-Die-Liste ist das einfachste, um den Weg nicht aus den Augen zu verlieren. Dann gilt es nur noch den ersten Schritt zu tun.

Was motiviert dich? Hast du irgendeinen Motivations-Geheimtipp?

„JETZT“ ist das neue „morgen“

Mich motiviert es am meisten, wenn ich genau das tun kann, was ich möchte. Und das können wir alle: Wir haben vermutlich nur ein einziges Leben lang Zeit dafür und diese Chance sollte man nicht verpassen… („JETZT“ ist das neue „morgen“)

Was sind deine nächsten Abenteuer?

Da ich diesen Kontinent fast komplett erobert habe, werde ich mich in den Sommermonaten vermutlich einmal nach Übersee begeben und dort meinen Zielen nachgehen. Mein Fahrrad werde ich garantiert einpacken! Auch möchte ich ein offizielles Ultra-Radrennen (eventuell das Race around Slovenia) unter absoluter Selbstbetreuung bestreiten.

Aber nach dem Motto: „I would bike 500 Miles and I would bike 500 more“, werde ich zu Weihnachten wahrscheinlich wieder die mehr als 800km (500mi) von Bern nach Graz radeln und meine Zeit von 67h 37min und 47sec unterbieten wollen.

Vielen Dank für das tolle Interview und die großartigen Fotos!

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