Ich habe immer gedacht, dass ein Ziel die perfekte Lösung für eine persönliche Veränderung ist. Wenn du dir ein Ziel setzt, bekommst du ein klares Verständnis über das was, wie und wann du etwas erreichen möchtest. Durch diese klare Zielsetzung beginnen sich die Dinge fast unweigerlich in Richtung Ziel zu bewegen. Während dies ein toller Weg ist, um Dinge in Bewegung zu setzen und deine Motivation zu schüren, gibt es auch eine Kehrseite der Medaille: die Zeit NACHDEM du dein Ziel erreicht hast.
Schauen wir uns ein einfaches Beispiel an, um genauer zu verstehen was ich meine: Ein häufiger Wunsch ist: „Ich möchte gesünder und fitter werden...“. Während das eigentlich ein bewundernswerter Wunsch ist, fehlen diesem ein paar grundlegende Eigenschaften, damit daraus ein Ziel wird: Es gibt keinen Zeitplan und nur eine vage Formulierung eines zukünftigen Zustandes. Die Chance ist groß, dass du tatenlos bleibst und es schlichtweg bei einem Wunsch bleiben wird.
Wandeln wir diesen Wunsch in ein konkretes Ziel um: „ Ich möchte diesen Herbst an einem 10km-Lauf teilnehmen.“ Das wird nun ziemlich sicher einiges in Bewegung bringen. Gemäß eigener Erfahrung und dem Feedback der Goalify Community, ist dies ein erfolgreicher Ansatz, um sein Ziel zu verwirklichen. Denn plötzlich hast du das Bild, wie du über die Ziellinie läufst vor deinen Augen – eine großartige Motivationsquelle.
Springen wir nun in die Zukunft, nämlich zu dem Moment, an dem du tatsächlich über die Ziellinie läufst. Die verschiedensten Gefühle, von großer Aufregung über Erschöpfung bis zu Erleichterung kommen zusammen und machen diesen Moment einzigartig. Die ganze harte Arbeit hat sich ausgezahlt und die vielen Opfer, die du dafür bringen musstest, rücken in den Hintergrund und werden vielleicht ganz vergessen. Während des Trainings hast du gelernt, dass du nach einem Wettkampf eine Erholungsphase einlegen solltest, also lehnst du dich für ein paar Tage zurück, und erholst dich. Nicht nur von dem Rennen sondern auch von der Nervosität und dem Erwartungsdruck, die mit einer so großen persönlicher Veränderung oft miteingehen.
Das ist eine Zeit, in der du rasch Gefahr läufst wieder in alte Gewohnheiten zurückfallen könntest– zurück zu Gewohnheiten, die vielleicht lange Zeit deine Leben beeinflusst haben, zu Gewohnheiten die vor dem 10km Ziel gewesen sind. Das Training alleine hat dich nicht unbedingt zu einem konsequenten Läufer gemacht oder zu jemanden, der generell und aus Gewohnheit auf seine Ernährung acht gibt. All diese Aktivitäten und Entbehrungen standen im engen Zusammenhang mit dem Ziel, das nun erreicht ist und das es nun nicht mehr gibt.
Gib deinem Körper und deinem Geist so viele Gründe wie möglich, um deinen neuen Lifestyle weiterhin zu bevorzugen. Finde zwischendurch etwas Abstand von deinem Ziel und genieße einfach das, was du bis jetzt erreicht hast. Gönne dir zwischendurch auch die nötige Auszeit.
Nachhaltige persönliche Veränderung kann solange nicht entstehen, solange du das Gefühl hast, auf vieles verzichten zu müssen. Jedes Mal wenn du dir denkst „ nur mehr so und so viele Tage bis ...“ , hast du es eigentlich nicht geschafft, dich zu verändern. Um diesen Fallstrick zu vermeiden, versuche die Veränderung durch so viele kleine Zwischenschritte wie möglich zu erreichen. Es geht nicht um eine schnelle und radikale Veränderung sondern vor allem um eine dauerhafte persönliche Veränderung.
Sei dir bewusst über das „Dilemma“ des erreichten Ziels. Lass dich nicht entmutigen, wenn du kurz wieder in alte Gewohnheiten zurückfällst. Finde Freude und Begeisterung in jenen Dingen, die nun plötzlich möglich geworden sind. Sei stolz auf das, was du bis jetzt erreicht hast, befreie dich von negativen Gedanken und sei offen für neue Ideen, die bestimmt auftauchen werden.